Wir haben einen freundlichen Helfer gegen den täglichen Stress in unserem vegetativen Nervensystem – den Parasympathikus. Als Gegenspieler zum Sympathikus sorgt er für das „chill out“- Gefühl in unserem Körper. Irgendwie hört sich der Name fast etwas weniger sympathisch an, oder? Dabei ist der Sympathikus der weitaus nervenaufreibendere Geselle dieses vegetativen Duos.
Der Parasympathikus als Stressbremse
Dieser Zweig unseres VNS (Vegetatives Nervensystem) ist eine großartige Stressbremse. Er zügelt das ungehemmte Losfahren unseres Systems immer wieder auf ein angemessenes Maß. Und dass ist auch gut so. Ansonsten wäre es ähnlich, mit einem Porsche und 280 Sachen auf der Autobahn zu rasen und festzustellen, dass deine Bremsen nicht funktionieren. Wie das ausgeht, ist vorhersehbar, oder? Es braucht ein effektives System, das Fahrzeuge mit heiß gelaufenen Motoren wieder auf eine angemessene Geschwindigkeit bringen und bei Bedarf zur Ruhe kann. Dann tanken wir auf und gehen sozusagen in die Wartung. Im Körper heißt das Homöostase.
Wie sorgt der Parasympathikus für uns?
Wenn er aktiv ist, dann klappt es super mit der Verdauung und der Entspannung. Es werden nun vermehrt Verdauungssäfte gebildet und eine stärkere Darmbewegung findet statt. Du hast bestimmt schon mal deinen Bauch gluckern hören, oder? In meinen Meditationskursen findet das regelmäßig statt.
Die Herzfrequenz verlangsamt sich und verschiedenste Stoffwechselvorgänge werden jetzt unterstützt. Das ganze Körpersystem hat nun seinen Fokus auf Ruhe und Regeneration. Es werden Reserven aufgefüllt für die nächste Phase, wo wieder ein erhöhter Energielevel gefragt ist.
Was aktiviert den Parasympathikus?
Vor allem Ruhe bzw. eine Art von Absichtslosigkeit im Tun. Wenn wir dann unserem Körper noch ausreichend gesunde Nahrung und Frischluft gönnen, ist das der Weg zur inneren Balance.
Der Parasympathikus ist immer in den Phasen aktiv, wo er sich aus dem Alltags-Geschehen auskoppeln darf. Das kann z. B. mit einem Lieblingsbuch auf dem Sofa sein, beim Floating oder beim Schlafen. Auch Yoga, Qi Gong und Tai Chi nehmen mit ihren fließenden Bewegungen und dem bewusstem Atemrhythmus Einfluss auf unser VNS.
Ein tägliches Highlight für den Parasympathikus ist es, zu meditieren. Damit bringen wir unseren Fokus weg vom Scannen unserer Umgebung auf Gefahr, Wichtiges und Dringendes und lenken ihn hin zum Regenerationsmodus. Wir erleben Zustände, in denen wir akzeptieren, dass es jetzt gerade nichts anderes zu tun gibt, und sind in vollkommener Hingabe an diesen Augenblick. Dieses „Nichtstun“ (zumindest, nicht aktiv von uns ausgeführt) ist ein Modus, der dem Parasympathikus in den Bestimmer-Modus verhilft. Jetzt hat er den Hut auf.
Vereinfacht könnte man sagen, dass der Parasympathikus für Ruhen und Verdauen steht, während der Sympathikus für Kämpfen und Flüchten steht.
Beides sind gleichwertige Aufgaben und daher ist eine Balance innerhalb dieses Paares total wichtig, denn sonst geht einem entweder der Treibstoff für weitere Fahrten aus oder wir bekommen unsere PS gar nicht erst auf die Straße.
Um zu wissen, wie harmonisch diese Paarbeziehung läuft und was gerade dran ist für dich, braucht es einen guten Kontakt zu dir selbst. Mal setzt sich der Wunsch nach „Action“ durch, mal ist es der „Chill-Modus“. Eigentlich alles kein Hexenwerk, oder?
Wenn du gleich loslegen möchtest, deinen Parasympathikus zu aktivieren, dann stärke dich am Meditation Buffet. Ich freue mich auf dich.
Achtsamkeitsmeditation
Wenn du gleich mit meditieren starten möchtest, dann finde ein paar kurze Achtsamkeitsmitationen in meinem Download-Bereich.